Erfolgreiches Hundetraining bei Begegnungen: Grundlagen, Führung und klare Kommunikation


In diesem Video möchte ich kurz auf Hundebegegnungen sowie Begegnungen mit Fahrradfahrern eingehen. Du kannst das Thema aber auch auf Autos oder Passanten übertragen. Ich möchte dir erklären, worauf es ankommt, wenn dein Hund Schwierigkeiten im Umgang mit Artgenossen, Fahrradfahrern oder Passanten hat.

Zunächst ist es wichtig, dass die Grundlagen im Umgang mit deinem Hund bereits gefestigt sind. Wenn dein Hund beispielsweise zu Hause weiterhin die Verantwortung übernimmt, weil du ihm diese unbewusst übertragen hast und die Rollen nicht klar definiert sind, wird er dich nicht ernst nehmen. In diesem Fall macht es wenig Sinn, an Begegnungen zu arbeiten oder deinem Hund klarzumachen, dass er ein bestimmtes Verhalten unterlassen soll. Denn wenn du es zu Hause, in einer reizarmeren Umgebung, nicht schaffst, wird es draußen erst recht nicht gelingen.

Wir sehen uns zwei Videos an, in denen deutlich wird, dass der Hund gleich in die Leine gehen wird – ein Verhalten, das wir unterbinden müssen. Oft reagieren wir zu spät: Wir versuchen, den Hund zu unterbrechen, ihn abzulenken oder auf ihn einzureden, wenn er bereits in die Leine geht und im “Tunnel” ist. Das bringt jedoch nichts und verstärkt das Verhalten oft nur noch.

Im ersten Video sehen wir einen Schäferhund, der Herausforderungen im Umgang mit Fahrradfahrern, Autos und Passanten hat. Hier fehlt die Führung des Menschen, und der Hund übernimmt die Verantwortung, weil die Rollenverteilung nicht geklärt ist – auch zu Hause nicht. Zunächst müssen klare Strukturen geschaffen und an der Selbstregulation des Hundes gearbeitet werden. Kleinere Konflikte sollten gelöst werden, damit der Hund den Menschen ernst nimmt. Zudem muss an der Leinenführung und Orientierung gearbeitet werden. Ohne diese Vorarbeit kannst du in der Situation draußen wenig ausrichten. Eine kurzfristige Wirkung mag vielleicht erzielt werden, doch langfristig wird das Verhalten nicht geändert.

Im Video sieht man, wie der Schäferhund den Fahrradfahrer fixiert. Es ist klar, dass er gleich in die Leine gehen wird. Dieses Fixieren ist ein unerwünschtes Verhalten, das frühzeitig unterbunden werden muss. Die Frau im Video reagiert nicht, aber auch eine Reaktion würde in diesem Moment nichts bringen, da der Hund bereits im Tunnel ist. Häufig verschlimmern solche Versuche das Verhalten noch. Wichtig ist, dem Hund bereits vorher klarzumachen, dass Fixieren unerwünscht ist – vorausgesetzt, die Grundlagen wurden gelegt. Ansonsten wird es den Hund nicht interessieren, was du ihm zu sagen hast.

Im zweiten Video sehen wir einen Hund, dem in Begegnungen sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Oft reden wir zu viel auf unsere Hunde ein, was das unerwünschte Verhalten verstärkt. Oder wir geben dem Hund ständig Kommandos wie “Sitz”, “Platz”, “Bleib”, was in solchen Momenten ebenfalls wenig bringt, besonders wenn der Hund bereits in der Leine hängt. Auch hier gilt: Führungsarbeit ist wichtig, und der Hund muss lernen, sich an seinem Menschen zu orientieren. Häufig sind wir mit dem Handy beschäftigt oder in Gespräche vertieft, anstatt uns auf den Hund zu konzentrieren. Solange es noch Herausforderungen gibt, sollte der Fokus auf die Führung des Hundes gelegt werden, bevor man sich auf andere Dinge konzentriert.

Zusammenfassend: Es ist entscheidend, frühzeitig mit der Erziehung anzufangen und dem Hund klarzumachen, welches Verhalten erwünscht ist. Wenn der Hund bereits im Tunnel ist, wird es schwierig, Einfluss zu nehmen. Bevor du beginnst, das Fixieren oder andere unerwünschte Verhaltensweisen zu unterbinden, solltest du sicherstellen, dass du die Grundlagen im Umgang mit deinem Hund gelegt hast. Arbeite an der Selbstregulation deines Hundes, setze klare Regeln und Grenzen, und gehe kleinere Konflikte an, um in herausfordernden Situationen besser agieren zu können.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Üben!